Arbeit, endlich Arbeit!!
10/19/2015
Hallo Freunde, ich habe mich lange vor dem Blogschreiben gedrückt und sah jeden Tag dem Bestand meiner Fotosammlung schwitzend beim Wachsen zu, da ich wusste, dass ich im Nachhinein nur noch mehr zutun habe, wenn ich das Ganze wieder einmal aufschiebe. Naja, nun habe ich es doch geschafft. Jetzt kommt die Bilanzierung der letzten Woche für euch!
Matsumoto - Ein neues Zuhause
08.10.15
Langsam erholte ich mich von meiner Erkältung, erstmal frühstücken! Heute probierte ich mich mal etwas aus. Schaut nur, wie der grosse Sportsfreund mich angesehen hat! Man betrachte die Tasse daneben als Größenvergleich.
Da guckste, was?
Itadakimasu!
Wenn man schonmal in Matsumoto ist, sollte man sich auch noch das Schloss ansehen...
Diese Karpfenhaufen... faszinierend!
Was denkt sich Julien...?
Chillmeile...
Ehhh? :D
Im Schloss mussten Schuhe ausgezogen werden, für die Reinlichkeit... zum Glück habe ich meine Füße heute morgen noch geschrubbt!
Im Schloss wurden historische Waffen und Rüstungen ausgestellt, mit denen die Burg für 400 Jahre verteidigt wurde
Eine Treppenstufe misst 40cm, lässt sich gut nachvollziehen, wenn man bei der Frau das angewinkelte Bein sieht
Der Konferenzraum, bei einem Angriff wurde hier die Situation beraten
Auf der letzten Etage waren die Himmelsrichtungen angegeben sowie traumhafte Ausblicke
Als Schlossverteidiger hätte ich mich wahrscheinlich selbst ausgeknockt, bevor es zum Zusammenstoss kommt...
Im Schloss gab es nur kleine Fenster, mit Glas war es ja zu der Zeit etwas schwierig
Am Abend lud uns die Hotelmitarbeiterin Minori zu einen gemeinsamen Essen ein. Es kamen Freunde und so entstand eine laute und lustige Runde. So tief bin ich in noch nie in das japanische Gemeinschaftsleben eingetaucht!
Minori, dieser Engel...
Ich habe mich gefühlt wie in einer Familie! Auch wenn ich als der einzige Nicht-Japaner aus der Runde heraussteche^^
Nach dem Essen sollte der Europäer noch eine kleine Show bieten...
Traditionelle Festlichkeiten - Takayama
09.10.15
Heute war der Tag, an dem ich das Hostel verliess. Schweren Herzens trennte ich mich von meinen neu gewonnenen Freunden. Von Matsumoto ging es nach Takayama zum weltberühmten Herbstfestival über einen recht komplizierten Weg mit dem Zug. Hier die Route für euch.
So sah ich vor einer Woche aus
10.10.15
Heute ging es zum Festival. Ich muss im Voraus sagen, dass mittels des Blogs schwer ist, die ganzen simultanen Abläufe hier realitätsgemäß zu veranschaulichen. Es war eine Reizüberflutung!
Auf dem Weg zum Takayama-Festival traf ich auf einen Dango-Shop, der nur dieses kleine Fenster als Öffnung hatte. Für frisch zubereitetes Dango war es extrem preiswert.
Der Eingang zum Fest war dieses gigantische Schreintor. Zwischen 10m und 20m würde ich sagen.
Mit Rucksack durch die Menschenmenge zu stapfen war mühselig.
Gegrillte Muscheln. Auf dem Jahrmarkt gibt es noch einige weitere Spezialitäten, auf die ich aber nicht genauer eingehen werde.
Diese Schreinwaren werden in einer Parade durch die Stadt gezogen!
"Boah, ich hab kein Bock..." :D
Auf oder in den Wagen sitzen Kinder, die mit Flöten spielen. Nach meinem Musikverständnis extrem schief, doch so wurde früher tatsächlich Musik gespielt. Achtet einmal auf die aufwendigen Verzierungen.
Der Aufpasser mit eiskaltem Blick! Hütet euch!!
Alle Menschen tragen traditionelle Kluften aus verschiedenen Epochen oder geschichtlichen Hintergründen
Das Radio und Fernsehen haben das Festival komplett begleitet.
Hier trifft man Menschen aus aller Welt, selbst Japaner aus den erdenklichsten Ecken. Hier kommt das typische Bild des eifrig fotografierenden Asiaten wieder zustande.
Ein Platz Abseits für meinen Rucksack, Gott sei Dank!
Drei Menschen, drei Emotionen. Die vorn mag mich ganz besonders^^
Japanische Jahrmarktspiele
So etwas wie Pinball, nur dass man keine Kontrolle hat, wohin der Ball geht. Man schiesst einmal und hofft, dass der Ball eines der Löcher trifft.
Ringe auf die Preise werfen. Sieht einfach aus, ist es aber ganz und gar nicht. Nach diesem Muster fahren hier übrigens die meisten Spiele. Manche Preise sind sogar größer als der Ring.
Die Kinder stehen hier aus irgendeinem Grund auf glitschige Plastikkugeln. Diese dürfen sie selbst im Wasser sammeln und kriegen sie dann in einer Plastiktüte mit.
Japanischer Doener... Viel Kraut, Nudeln, zwei Schinkenscheiben und ein Ei. Schmeckt ganz gut, toppt aber nicht unsere Variante. Es gibt in Japan übrigens auch Doenerstaende. Auf dem Festival habe ich sogar einen Türken getroffen, der seinen Doenerstand betreibt. Krasse Sache, ich hatte hier Türken als letztes erwartet... ich mit meinen Stereotypen^^
Es folgte eine grosse Stadtparade, bei der alle möglichen Kostüme vorgestellt wurden. Es wurde eine Geschichte erzählt.
Die Menschen nehmen ihren Job hier sehr ernst!
Oh, shit!!
Hier einmal um die Kurve fahren, sogar Kinder müssen mit anpacken.
Dieser niedliche Affe hing an einer Strassenlaterne!
Die Parade führte zum grossen Tempel, wo eine Choreographie einiger Figuren zur Schau gestellt wurde.
Dieses knuffige Mädchen war vielleicht 5! Und sie machte bei dieser ganzen ohrenbetäubenden Show mit. Ungelogen, ich habe nach dieser Dauerbeschallung von Glocken, Flöten und Trommeln zwei Tage Ohrenschmerzen gehabt. Und ausgerechnet bei dem Schlimmsten, der Gongtruppe, hat sie mitgemacht!
Alle liefen in traditionellem Schuhwerk rum, Holz- oder Strohsandalen.
Abends Bosshaft Toast eingekauft!
Wer kennt es aus Biologie?
Die wohl bisher asozialste Schlafaktion überhaupt... neben dem Bahnhof auf einem Fahrradparkplatz. :D
Japanese Countryside - Arbeit auf einer Organischen Farm
Ab dem 11.10.15
Meine Tour endete mit der Zugreise nach Ehima, wo ich für einige Zeit Arbeit auf einer organischen Farm betreiben würde. Hier die Route für euch.
Und wem habe ich das alles zu verdanken... der lieben Tanja natürlich! Ihr Coolnesslevel ist in der letzten Zeit erheblich gestiegen!
Ausgerüstet mit sexy Boots ging es auf die Felder.
"Rücksitze"
Ich durfte mit diesem Muschimagneten auch mal fahren!
Diese Schweine werden mit Baumkuchen gefüttert! Das Kilo kostet auch nur 10¥, weil es über dem Verfallsdatum ist. Die haben es voll gut! Zu manchen Mahlzeiten sieht man mich auch hinter den Zäunen...
Die Arbeit ist eigentlich immer dieselbe: Pflanzen, Sähen, Umgraben, Giessen, etc.
Chilliges Wetter, chillige Leute, chillige 6 Arbeitsstunden am Tag ohne Stress und Hetze... der beste Job in meinem Leben bisher!
Nach einem Tag Arbeit zu sehen, was man gemeinsam geschafft hat, beflügelt ungemein! Dieses Gefühl habe ich vermisst, etwas Sinnvolles zu tun.
Das Essen ist auch echt gut! Toast-Diät ist beendet! Mein Körper bedankt sich dafür.
Test: "Riecht mein Schlafsack von innen?"
Frische Ziegenmilch gibt es hier auch!
Das ist mein neues Zuhause
Sehr spinnenbewohnt...
Doronko-san ist die Hausbesitzerin, so ein Engel! Alle Japanerinnen sind Engel!
An einem Tag kam ihre Familie zu Besuch. Tanja und ich spielten mit den Kindern ausgiebig.
In den Schuppen wuchert es auch schon aus einigen Ecken. Das ländliche Bild Japans kann sich nicht genug vom Antlitz der Stadt unterscheiden.
Die haben einen Emu in ihren Hühnerstall! Das Tier macht Geräusche wie eine Basstrommel. So etwas habe ich noch nie gesehen!
Überall streunende Katzen.
Ohh... bist du süß! Natürlich werde ich dich nicht verscheuchen, um meine Arbeit weiterzumachen!
Als Arbeiter auf einer organischen Farm gehört natürlich auch dazu, den alten Schuppen des Nachbarn dem Erdboden gleich zu machen!
Das hat mich richtig geschockt. Hier wird gnadenlos alles verbrannt!
Umliegende Spinnennetze bekamen den Russ ab.
So sehe ich jetzt aus. Stand: 15.10.15
Zum Schluss war nichts mehr da...
Überreste vom Schuppen wurden zusammengesucht. Auf dem Dorf wird mit allem trainiert!
Es ist das erste Mal, dass ich Feldarbeit betreibe. Ich liebe es. Es ist meditativ und einfach. Ausserdem befinde ich mich den ganzen Tag an der frischen Luft. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, diese Arbeit ewig zu machen. Die ständig wiederholenden Vorgänge machen so eine Arbeit auf Dauer sicherlich langweilig. Nun geniesse ich aber noch etwas die Zeit. Und sie ist noch viel schöner, wenn man sie mit einem Freund teilen kann!
Bis zum nächsten Fotoblog!
"Hooooohhhh!"
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