Okinawa - Die Trauminsel (Part 2)
12/21/2015
Worst Case Scenario
Ich weiss nicht wie und wann, aber ich habe irgendwo mein Portemonnaie liegen gelassen. In den naechsten Tagen versuche ich, mit der Polizei in Kontakt zu treten und mich mit meiner Bank zu verstaendigen ueber meine verlorene Kreditkarte. Ich stehe also ohne eine Geldquelle da und kann mir kein Essen kaufen. Da kam Ayumi ins Spiel. Zum Zeitpunkt dieses Fotos wussten wir noch nichts von meinem Verlust. Sie pickte mich nach der gemeinsamen Karatestunde auf und fuhr mich zum Zelt. Da kam ihr spontan die Idee, mich mitzunehmen. Sie wusste nicht wohin, aber sie wollte mich nicht allein auf dem Friedhof lassen. Aufgrund meiner bisher positiven Erfahrungen während der Reise nahm ich dieses Angebot mit Neugier erfüllt an.
Nach einiger Zeit fanden wir uns in einem Hostel wieder. Ayumi bezahlte alles und drückte mir noch etwas Taxigeld für den nächsten Morgen in die Hand. Es sollte sich im Verlauf herausstellen, dass sie mir damit den Arsch gerettet hat.
Achja und nicht zu vergessen... mein Frühstück für morgen!
01.12.15
Los geht's mit dem Taxi zum Arakaki-Dojo!
Am Abend nimmt mich Ayumi mit zu ihrer "Taiko-Unterrichtsstunde". Das ist Okinawa-Kultur pur! Genau das wollte ich sehen!
Der Deutsche erklärt^^
Konzentriertes Gesicht beim Lernen einer Sequenz :D
Die Lehrerin hat mir Okinawa-Kekse geschenkt!! Jetzt sind wir Freunde <3
Danach lädt mich Ayumi noch zu einem traditionellen Restaurant ein. Das schlechte Gewissen wird größer^^
Ayumi bietet mir anschließend an, bei ihr Zuhause zu schlafen. In Japan ist es üblich, dass die Kinder noch sehr lange bei ihren Eltern leben. Auch wenn Ayumi ihre eigene Etage hat, so müssen trotzdem die Eltern gefragt werden, ob sie jemanden mit zu sich nehmen darf. Da sie niemanden vorgewarnt hat, schlichen wir uns hinein... Nochmal: Sie ist 27 :D
Das ist ein zahnloser Hai *o*
02.12.15
Heute sollte einer meiner besten Tage meiner Japanreise sein. Ayumi nimmt mich mit in ihre Schule! Warum das so besonders ist? Hier werden Japaner zu Japanern gemacht. Die Schule ist der Schlüssel zur Persönlichkeitsentwicklung. Hier lernt man am besten verstehen, wie und warum die Japaner denken und funktionieren.
Der Eingangsbereich
Frühstücken im Klassenraum. Schnell noch bevor die Kinder kommen! An japanischen Schulen ist es verboten, eigenes Essen mitzubringen, weil sonst die ärmeren Kinder benachteiligt würden.
Ich darf in meinem Blog leider nur leere Räume zeigen, um die Kinder zu schützen. Wer alle Bilder sehen will, kommt zu mir :)
Die Schule ist eine der ältesten Okinawas und demzufolge etwas heruntergekommen. Aber die Ausstattung ist die Beste, da diese Einrichtung einen sehr guten Ruf genießt.
Mit solchen Übungsheften hätte ich auch gerne gelernt!
Englischunterricht mit der Italienerin Livia. In Japan werden oft Englischlehrer aus dem Ausland geholt... "Für mich wäre im nächsten Jahr auch 'ne Stelle frei."
Der Deutsche stellt sich und sein Land vor, Ayumi hat mich stark in ihren Unterricht einbezogen.
Das ist eine Weltkarte mit meiner geplanten Weltreiseroute.
Mittagessen for free :D Die Kinder bereiten alles selbst vor. Nach der Schule wird auch das ganze Gebäude von den Kindern gesäubert. Die Mentalität ist ganz klassisch: Wenn du etwas bekommst, musst du dafür auch etwas tun. Somit wird der Unterricht als eine Belohnung für die Arbeit dargestellt.
Nachdem ich mich der Klasse präsentierte, wird noch Japanisch unterrichtet. Es werden Kanji geübt (die Adaption des chinesischen Alphabets). Meine ersten Kanji werden in der Klasse gezeigt und ernten Applaus... WTF!? :D
Der Schultag für die Kinder (der 1. Klasse!) endete um 16 Uhr. Für die Lehrer geht es danach noch weiter. Zum Schluss wurde ich noch dem gesamten Kollegium vorgestellt. Ich stellte mich vor und erklärte meine Ziele. Als ich fertig war, applaudierten die Lehrer, wegen meines Japanischlevels nach 3 Monaten, wegen meinem Mut... daraufhin umarmte mich der Direktor... der erste Japaner überhaupt! Dieser Moment war einzigartig und ich war so aufgeregt und geflasht wie noch nie.
03.12.15
Mittlerweile wissen die Eltern Bescheid, dass ich bei Ayumi schlafe. Aber wenn sie morgens zur Schule geht, muss ich auch aus dem Haus raus. Das heißt, am Morgen wird sich noch irgendwo draußen hingechillt.
#Pennerlife :D
Gegen Mittag treffe ich mich mit Yuka-chan. Hier ein Bild, wo ich mich verlaufen habe^^
Das Okinawa Präfekturmuseum, hier gibt es einen Einblick in die Geschichte. Wusstet ihr, dass die Insel früher am Hauptkontinent angegliedert war?
Der Spruch in Klein unten ist die Bezeichnung Amerikas. Okinawas Geschichte verlief nach dem 2. Weltkrieg Hand in Hand mit dem US-Militär.
Anschließend Burger gönnen ;)
Danke an Yuka-chan für diesen tollen Tag mal wieder <3
Englischstunde für eine Mittfünfzigjährige... es ist nie zu spät für etwas Neues!
Okinawa Part 2 geht hiermit zu Ende. Ich nahm in kürzester Zeit viel von der Kultur mit. Das alles habe ich Ayumi zu verdanken. Außerdem fing sie mich finanziell ab und versorgte mich mit Kost und Logis, da es die Bank bei meiner Notlage nicht geschafft hätte. Ich habe so ein unverschämtes Glück! Das Hochgefühl übersteigert alle anderen Orte, die ich bisher besucht habe. Okinawa ist die Lieblingsstation meiner Japanreise! In Part 3 werden die letzten Tage auf meiner Trauminsel gezeigt.
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